Moore sind einzigartige Naturlebensräume, die dem Menschen
seit jeher Respekt und Faszination abverlangen. Eine Welt der
Extreme, vielgestaltig, lebendig und unschätzbar wertvoll für das
ökologische Gleichgewicht auf der Erde.
Wir Menschen stehen nicht außerhalb der Natur, sondern sind
Teil von ihr. Ihr Wohlergehen sichert unser Fortbestehen. Zeigen
wir Verantwortung für unsere Welt und begreifen wir den Erhalt
und die Renaturierung von lebenden Mooren als eine wichtige
und sinnvolle Aufgabe, um die Zukunft kommender
Generationen auf der Erde sicherzustellen.
Dafür möchten wir Sie begeistern und Sie einladen, gemeinsam
mit uns stiften zu gehen!
Erster Handlungsleitfaden zur Vermehrung von
Bulttorfmoosen in der Hochmoorrenaturierung
erschienen – DBU fördert das Kooperationsprojekt
mit 147.000 Euro
Seit
den
1980er
Jahren
werden
in
Nordwestdeutschland
industriell
abgetorfte
Hochmoorflächen
als
Folgenutzung
für
die
Renaturierung
hergerichtet
und
wiedervernässt.
Bei
der
Mehrzahl
dieser
Renaturierungsflächen
wurde
das
Ziel
einer
Hochmoorregeneration
jedoch
noch
nicht
erreicht.
Gründe
dafür
sind
u.
a.
der
Mangel
an
hochmoortypischen
Pflanzenarten,
insbesondere
an
Bulte
bildenden
Torfmoosen,
deren
spezifische
Eigenschaften
wesentlich
für
die
Regeneration
von
Hochmooren
und
deren
Ökosystemfunktionen
sind.
Hauptursache
hierfür
ist
das
heute
meist
vollständige
Fehlen
von
Spenderpopulationen
im
Umfeld
der
Abbaufläche.
Im
Rahmen
gemeinsamer
Forschungsarbeiten
der
Stiftung
Lebensraum
Moor,
des
Substratherstellers
Gramoflor
und
des
Institutes
für
Landschaftsökologie
der
Westfälischen
Wilhelms-
Universität
Münster
wurden
erstmalig
Verfahren
zur
Vermehrung
und
aktiven
Ausbringung
von
Bulttorfmoosen
in
wiedervernässten
Hochmooren
nach
Abtorfung
entwickelt.
Das
von
der
Deutschen
Bundesumweltstiftung
(DBU)
geförderte
Projekt
wurde
in
Bezug
auf
Realitätsnähe
und
spätere
Umsetzbarkeit
bewusst
als
Kooperation
zwischen
Renaturierungspraktikern
und
Wissenschaft
aufgelegt.
Die
in
Form
eines
Leitfadens
für
die
Vermehrung
von
seltenen
Bulttorfmoosen
publizierten
Ergebnisse
sollen
daher
insbesondere
Akteuren
im
Moorschutz
als
Handlungsempfehlungen dienen.
2011
startete
Gramoflor
die
ersten
Vermehrungsversuche
in
Vechta.
Ziel
war,
die
wertvollen
aber
begrenzt
vorhandenen
heimischen
Bulttorfmoose
zurück
in
die
Renaturierungsflächen
zu
bringen
und
so
die
Entwicklung
einer
hochmoortypischen
Vegetation
in
Niedersachsen
zu
aktivieren.
Das
Vorhaben
entwickelte
sich
so
erfolgversprechend,
dass
die
Unternehmensleitung
gemeinsam
mit
der
Stiftung
Lebensraum
Moor
und
dem
Institut
für
Landschaftsökologie
(ILÖK)
der
Westfälischen
Wilhelms-Universität
Münster
ein
Projektkonzept
erarbeitete,
um
die
Forschungen
auf
eine
wissenschaftlich
fundierte
Basis
zu
stellen.
Die
DBU
konnte
als
Förderin
gewonnen
werden
und
2015
schließlich
startete
das
Gemeinschaftsprojekt
offiziell
unter
der
Trägerschaft
der
Stiftung
Lebensraum Moor.
Die
Erfolge
der
mehr
als
dreijährigen
Forschungsarbeiten
lassen
darauf
hoffen,
langfristig
wieder
wachsende
und
Torf
bildende
Hochmoore
im
Nordwesten
Deutschlands
etablieren
und
damit
einen
nahezu
ausgestorbenen
Landschaftstyp
mit
all
seinen
selten
gewordenen
Arten
in
Flora
und
Fauna
wiederherstellen
zu
können.
Die
Reaktivierung
der
ursprünglichen
Ökösystemfunktionen
von
Mooren
wäre
ein
bedeutender
Beitrag
für den Moor- und Klimaschutz in Deutschland.
In
einem
weiterführenden
und
erneut
von
der
DBU
geförderten
Forschungsprojekt
wird
nun
in
den
kommenden
drei
Jahren
die
Durchführung
und
Nachhaltigkeit
der
aktiven
Einbringung
von
Bulttorfmoosen
unter
praxisnahen
Bedingungen
und
in
größerem
Maßstab
überprüft
–
auch,
um
die
Erreichbarkeit
von
Renaturierungserfolgen
für
die
Zukunft
besser
einschätzen
zu
können.
Die
Ergebnisse
sollen
2022
in
Form
eines
zweiten
Handlungsleitfadens veröffentlicht werden.
© 2019 Stiftung Lebensraum Moor
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BIC:
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Leitfaden zur Torfmoosvermehrung 08.03.2019